Was sich wohl jener oder solcher nimmt, wenn er ein Gotteshaus betritt

 

 

In Orgelpfeifen wachsen die Blumen,

werden vom Schrei eines Kindes gepflückt

und zu Boden geworfen.

Ich nehme mir eine,

bevor der strahlend weiße Marmorboden sie versiegelt.

Sie duftet nach Frieden, keine Wunde, kein Wunder!

 

Das Leid hängt am Kreuz genagelt,

richtet sich nach oben empor,

geradezu ins Gewölbe,

wo schon jungfräuliche Engel ungeduldig warten,

um sich mit Weltschmerz zu beflecken.

 

Ganz unten,

nackt und glatt hofft die Haut der Kirchenbänke

auf warmblütig fromme Körper,

die ehrfürchtig im Choral einstimmen:

Halleluja, Halleluja, Halleluja!

 

 

© Günter Zabel

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